Schattenblick → INFOPOOL → UNTERHALTUNG → PERRY-RHODAN


ERSTAUFLAGE/1016: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 3022 (SB)


Michael Marcus Thurner

Bulls grosses Spiel

Perry-Rhodan-Heft Nr. 3022


Iya im Oijorunsystem (Solsystem), 31. Oktober / 1. November 2045 NGZ

Reginald Bull befindet sich in zähen Verhandlungen mit dem Cairaner Gad Zunurudse, dem Vertreter des Entwicklungshüters Paiahudse Spepher. Da Perry Rhodan immer noch unterwegs ist, muß Bull auf Zeit spielen. Doch allmählich merken die Cairaner das. Bull ist in Begleitung des TARA-Psi, der darauf spezialisiert ist, Daten auszuspionieren und ihn darauf hinweist, daß die Cairaner ihn "Kreatur" nennen.

Stambag Lehumun, die Gefährtin Spephers, hat Zunurudse im Vorfeld darum gebeten, bei den Gesprächen dabei sein zu dürfen. Sie will die Kreatur selbst in Augenschein nehmen. Zunurudse vermutet allerdings auch, Spepher habe sie gesandt, um sich ein Bild von der Verhandlungsführung seines Stellvertreters zu machen.

Als Bull von Holger Bendisson, dem Kommandanten der THORA, die Nachricht erhält, Perry Rhodan würde innerhalb des nächsten Tages an Bord zurückkehren, bricht Bull seine Verzögerungsspielchen ab und kann die Verhandlungen endlich ernsthaft führen. Es geht ihm um die Anerkennung der LFG mit ihm als deren Residenten. Zunurudse verlangt die Auslieferung Rhodans und die Überstellung der RAS TSCHUBAI, andernfalls gäbe es keine weiteren Verhandlungen. Bull ist klar, daß die Cairaner es nur aus einem Grund auf die RAS TSCHUBAI abgesehen haben. Sie ist das einzige Schiff, in dem die wahren historischen Daten der Milchstraße gespeichert sind. Diese Wahrheit kann für die Cairaner sehr gefährlich werden.

Da Bull von Bendisson auch den Hinweis bekam, daß die Cairaner versucht haben, die THORA auszuspionieren, kann er diese Information so geschickt einflechten, daß die Cairaner ihre eigenen Sicherheitsmaßnahmen prüfen, was der TARA-Psi verfolgt.

Der TARA-Psi geht daraufhin mit dem Paldener Spinoza "Spin" Godaby in den Einsatz. Paldener sind Kolonialterraner, die am Hinterkopf einen halbrunden Knochenauswuchs haben - den Kyberhügel. In ihm befinden sich neuronale Anschlüsse für Positroniken und andere Gerätschaften, die die natürlichen Begabungen des Paldeners verstärken und es ihm ermöglichen, einen Aagenfelt-Blitz auszulösen, bei dessen Einsatz sämtliche hyperenergetischen Geräte ausfallen. Der TARA-Psi und Spinoza Godaby wollen an die cairanischen Archive herankommen. Bull will wissen, woher die Cairaner stammen und warum sie in die Milchstraße gekommen sind. Spin und der TARA teleportieren in einen cairanischen Turm. Dort befindet sich der sogenannte Kontrabin, in den jede Information eingespeist wird. Roboter durchsuchen diese Nachrichtenschnipsel nach Formen der Wahrheit, also Informationen, die, sobald sie neu zusammengesetzt werden, ein Bild der Milchstraße vor dem Posizid ergeben. Diesen Informationen zufolge waren die Cairaner einst ein sehr unsicheres Volk und keineswegs die Usurpatoren, als die sie nun auftreten.

Spin schaltet sich über seinen Kyberhügel in das Positroniknetzwerk der Cairaner ein, schafft Lücken, perforiert Datenströme und produziert logische Brüche. Die Gesamtheit der cairanischen Rechner registriert den Eindringling und leistet Widerstand. Aber Spin muß sie nur so lange ablenken, bis der TARA-Psi die Koordinaten des wichtigsten cairanischen Archivs herausgefunden hat und weiß, wie er dessen Sicherheitsvorkehrungen umgehen kann. Die beiden simulieren einen Angriff auf den Archivrechner, der in so einem Fall seine Daten auf einen redundanten Rechner überspielt und sich abschaltet. Der TARA-Psi will sich als Datenbank zur Verfügung stellen.

Bulls zweite Begleitperson ist die Kosmopsychologin Shiam Schubert, deren Aufgabe es ist, ihn zu beraten. Aber Bull stößt die Frau mit seinen provokanten Äußerungen ständig vor den Kopf. Gleichzeitig wird die Stimmung zwischen Bull und Zunurudse immer aggressiver. Schubert und Lehumun versuchen zu deeskalieren. Bull geht bewußt auf Lehumuns Bemühungen ein, um Zunurudses Ansehen zu schwächen. Dieser schlägt schließlich einen Wettkampf vor, bei dem er sicher ist, daß Bull unterliegen wird. Es ist ein Spiel namens Spedd, bei dem man um die Vorherrschaft auf einer virtuellen Welt kämpft. Man benötigt taktisches Feingefühl, eine ausgezeichnete Reaktionsgeschwindigkeit und viel Erfahrung, um die Wechselwirkungen auf einer Simulationswelt gut beurteilen und beeinflussen zu können. Bendisson rät Bull davon ab, sich auf dieses Spiel einzulassen, das von den Cairanern so häufig gespielt wird, daß Bull keine Chance haben wird. Bull hört nicht auf ihn. Es geht ihm vor allem darum, Zunurudse zu verunsichern. Er überredet ihn sogar dazu, um einen Einsatz zu spielen. Für den Fall, daß Bull verliert, fordert Zunurudse die RAS TSCHUBAI. Wenn Bull gewinnt, will er ihm die volle Souveränität der Liga Freier Galaktiker gewähren.

Da Reginald Bull Erfahrungen mit Machtmenschen hat, weiß er, wie sie funktionieren und welche Schwächen sie haben. Bulls Vorschlag, die Heimatwelt der Cairaner zum Spielobjekt zu erklären, weist Zunurudse natürlich zurück. Man einigt sich auf Iya. Da Bull die Erde kennt, hat er dadurch einen strategischen Vorteil. Das Ziel des Spieles ist, eine virtuelle Welt wirtschaftlich, politisch und militärisch zu führen. Der schädliche Einfluß auf die Bewohner muß so gering wie möglich gehalten werden.

Zum Spielen benötigt man einen Extender - eine handliche Kugel über die man mit geschickter Fingerführung Befehle geben kann. Da die Sensorhände der Cairaner zwei Daumen haben, hat Bull allerdings einen Nachteil. Da er jedoch davon ausgeht, die erste Partie ohnehin zu verlieren, bittet er nicht um mehr Eingewöhnungszeit, was Eindruck schindet.

Bewertet wird das Spiel von einem zylindrischen, grau glänzenden Körper, dem Effektetisch, auf dem alle Spielzüge dokumentiert, Spielstände notiert und geistreiche Kommentare festgehalten werden. Für besonders gelungene Erklärungen, warum man welchen Schritt im Spedd getan hat, gibt es Extrapunkte, die in die Endabrechnung mit einbezogen werden. Bull hat aus seinem reichen Erfahrungsschatz etliche kluge Sprüche auf Lage, die er bei geeigneten Gelegenheiten zum Besten gibt und damit ordentlich punktet. Zwar verliert er die erste Partie, weil er nicht schnell genug Siedlungen verteilt. Aber er geht rücksichtsvoll mit den Ayees um, was Gad Zunurudse nicht tut. Dafür bekommt er am Ende weitere Bonuspunkte, die ihm auf die nächste Runde angerechnet werden.

Auch die zweite Partie verliert Bull. Nachdem ihn Zunurudse allerdings die dritte absichtlich gewinnen läßt, gewinnt Bull auch gleich noch die vierte. Bei dieser dreht es sich darum, eine radioaktiv verseuchte Welt wieder bewohnbar zu machen. Reginald Bull hat solche Welten tatsächlich kennengelernt und kann viel authentischer vorgehen als Zunurudse.

In einer der Pausen wird Bull von dem Nexialisten Garamba Zoerot darüber informiert, daß Iya keine Strangeness aufweist, es sich also nicht um eine Variation Terras aus einem Paralleluniversum handelt, was Bull insgeheim gehofft hatte.

Als Spin Godaby und der TARA das cairanische Archiv ausspionieren, gerät der TARA-Psi in eine Parafalle. Spin setzt den Aagenfelt-Blitz ein, um ihn zu befreien, woraufhin der TARA sich und Spin zurück in die THORA teleportiert. Ihre Datenausbeute bringt zu Tage, daß die Cairaner aus der Vecuia stammen, einer mehr als 260 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernten Region, in der sich vier Galaxien vereinen. Von dort kommen auch die Thesanit. Dort könnte man eventuell etwas über Terra und Luna erfahren. Und über Vecuia ließe sich sicher im "Sternenrad" mehr erfahren. Doch Bull denkt nur ungern an die wichtigste und mächtigste Bastion der Cairaner in der Milchstraße. Sie ist sozusagen das Rückgrad ihrer Macht, ein mobiles Gebilde, das nur schwer zu finden ist.

Während der fünften Spedd-Runde, die sich auch günstig für Bull gestaltet, taucht plötzlich Protokonsul Paiahudse Spepher auf und macht dem Spiel ein Ende. Er bezichtigt Bull, ihn angelogen zu haben, da das Orakel der Ayees ihm mitgeteilt habe, Rhodan befände sich auf Iya. Er fordert Bull ultimativ auf, Rhodan sofort auszuliefern, sonst gäbe es Krieg zwischen den Cairanern und der LFG. Bevor die Situation weiter eskaliert, läßt sich Bull schnell von dem TARA-Psi, der sich inzwischen wieder als Leibwächter eingefunden hat, in Sicherheit teleportieren.

Kurz darauf kommen auch Perry Rhodan und seine Begleiter mit Hilfe des Mosaiktransmitters wieder in der THORA an. Das Schiff darf aber nicht starten. Erst als Bull vorgibt, die THORA könne eine Aagenfelt-Barriere errichten, in deren Schutz sie selbst unangreifbar wäre, die von den Cairanern umgebauten LORETTA-Tender aber deaktiviert würden, so daß eine in der Nähe befindliche LFG-Flotte das dann ungeschützte Solsystem angreifen könnte, erhält er Starterlaubnis.

Reginald Bull und Perry Rhodan erwägen, zur Heimatwelt der Cairaner zu fliegen. Die RAS TSCHUBAI ist das einzige Schiff, das die Entfernung zur Vecuia überbrücken könnte, aber nur ein Mal. Den Rückweg würde sie nicht schaffen.

Reginald Bull sinnt darüber nach, mehr über die Zain-Konstrukte in Erfahrung zu bringen. Eventuell könnten sie die RAS TSCHUBAI modifizieren, damit sie den Hin- und Rückflug schafft. Perry Rhodan drängt aber darauf, zuvor Zeminah Paath das Fragment des Thesanit-Gehirns einzupflanzen.

2. August 2019


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang