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TOURTIP/906: Entdeckungstour durch Namibia (extratour - DJH)


Deutsches Jugendherbergswerk - extratour Nr. 5, September/Oktober 2008

Entdeckungstour durch Namibia

Naturschönheiten in unendlichen Weiten


"Namibias besonderer Reiz liegt in der Vielfalt der unterschiedlichen Landschaftsformen," sagt Reiner Meutsch, Geschäftsführer des DJH-Partners FOX-TOURS Reisen GmbH, "noch mehr fasziniert mich aber die Weite des Landes, die man von Deutschland einfach nicht kennt."


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Rötlich gefärbter Sand so weit das Auge reicht: Die Wüste Kalahari im Osten ist eines der ersten Ziele des zehntägigen Reiseangebotes. Sie gehört zu einem riesigen Sandbecken zwischen der nördlichen Kapprovinz in Südafrika und Sambia, das durch die Erosion weicher Gesteinsformationen entstanden ist. Die Windbewegungen formten schließlich die länglichen "Sand Ridges", jene Dünenwellen, die für die Landschaft in der Kalahari so charakteristisch sind. Durch die Dünen ziehen sich verschiedene Gräser, Dornensträucher und hoch gewachsene Akazien.


Sanddünen und Urzeitpflanzen

Spektakuläre Natureindrücke gewinnen Touristen auch im zugänglichen Teil der Namibwüste, dem zweiten Reiseziel. Die Namib stand Pate bei der Namens gebung des Landes, der sich am ehesten mit "Leerer Platz" oder "Ort, wo nichts ist" übersetzen lässt. Hannah Iserloh (28), die nach dem Abitur ein halbes Jahr in Namibia verbracht hat, bestätigt: "Die Leere und die Stille in der Wüste sind schon beeindruckend. Hier ist man wirklich auf das Wesent liche reduziert." Bekannt ist die älteste Wüste der Welt für ihre Sanddünen, die je nach Sonnenstand und Feuchtigkeitsgehalt intensiv ihre Farbe ändern. Die Dünen, die im Laufe vieler Millionen Jahre entstanden sind, erreichen teilweise eine Höhe von bis zu 300 Metern und zählen somit zu den höchsten der Welt. Sie umschließen die Lehmsenke Sossusvlei. Auch Hannah Iserloh ist fasziniert: "Die Landschaft des Sossusvlei ist einfach gigantisch. Dort sind wir eines Morgens hingefahren um den Sonnenaufgang über den Dünen zu beobachten und konnten einige tolle Fotos schießen."

Die Namib ist auch Heimat der fossilen Pflanze Wel witschia Mirabelis, die vom Küstennebel lebt und über 2.000 Jahre alt werden kann. Sie hat nur zwei Blätter, die immer weiter wachsen und sich mit der Zeit spalten. "Die Welwitschia Mirabelis ist nicht wirklich schön. Beeindruckend ist aber, dass einige Exemplare riesig groß werden können und einen Durchmesser von bis zu 8,7 Metern haben", so Reiner Meutsch.


Wilde Tiere in greifbarer Nähe

Eine weitere Etappe der Reise ist die Safari durch den Etosha-Nationalpark, das wohl bedeutendste Naturschutzgebiet Afrikas am Rande des Kalahari-Beckens. Etosha wurde bereits 1907 von der Deutsch-Südwestafrikanischen Verwaltung zum Wildschutzgebiet erklärt. Das Zentrum der insgesamt über 22.000 km2 großen Fläche bildet eine ausgedehnte Salzpfanne, die im Westen von Gras- und Dornensavannen, Mopane-Buschland sowie von Trockenwald im Nordosten umgeben ist. Die Pfanne ist beinahe immer trocken. Vor allem im südlichen Teil liegen jedoch vielzählige Wasserlöcher verstreut. Sie sind Lebensgrundlage für den großen Wildbestand im Park: Fast die ganze Palette an afrikanischem Großwild, darunter Elefanten, Nashörner, Büffel, Löwen und Leoparden ist hier vertreten.

Hannah Iserloh: "Wir haben uns nachts mit einer Decke ausgerüstet an das Wasserloch in unserem Camp gesetzt und konnten Zebras, Oryxe und Giraffen aus nächster Nähe beobachten. Das war eine tolle Erfahrung." Der Park ist für Touristen heute zweigeteilt. Der östliche Teil ist mit Pkw frei zugänglich, der westliche Teil darf nur in Begleitung registrierter Reiseführer durchstreift werden. Beide Teile sind durch Schotterstraßen, so genannte Pads, miteinander verbunden. Einlass in den Park ist ab Sonnenaufgang. Dann werden alle Besucher registriert und müssen bis zum Sonnenuntergang den Park wieder verlassen oder eine der drei Unterkünfte im Park angesteuert haben, denn sonst wird es dort zu gefährlich.


Spuren deutscher Kolonialherrschaft

Neben den Naturparks sind auch Windhoek und Swakopmund eine Besichtigung wert. Die Landeshauptstadt Windhoek mit ihren rund 250.000 Einwohnern präsentiert sich modern und kosmopolitisch. Nichtsdestotrotz bleibt der Einfluss der deutschen Sprache und Kultur aus der Kolonialzeit in vielen Bereichen Windhoeks sichtbar. Sehenswürdigkeiten sind hier der Tintenpalast, Namibias Parlamentsgebäude, die Christuskirche der lutherischen Gemeinde aus dem Jahr 1896 und die "Alte Feste," früher Hauptquartier der Schutztruppe und heute namibisches Nationalmuseum. "Den Besuch des Museums kann ich nur empfehlen," so Reiner Meutsch, "denn hier erfährt man eine Menge über die Geschichte der Stadt." Der Hafenstadt Swakopmund kam während der deutschen Kolonialzeit ebenfalls große Bedeutung zu. Tatsächlich findet man auch hier an allen Ecken Spuren der deutschen Vergangenheit: Es gibt das Hotel Europa Hof in Fachwerkoptik, in den Geschäften liegt die Tageszeitung in deutscher Sprache aus und in den Restaurants kann man Bratwurst mit Kartoffelsalat bestellen. Hannah Iserloh resümiert: "Die Atmosphäre in Swakopmund ist sehr unwirklich. Man glaubt, man sei an der Nordsee - inklusive Leuchtturm und Schwarzwälder Kirschtorte." Namibia ist eben ein faszinierendes Land ungewöhnlicher Begegnungen.


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DJH Sonderreise

Namibia - Schönes Afrika

Das Programm

Facettenreiche, endlose Landschaften, Wüste und Weite kombiniert mit einer atemberaubenden Tierwelt stehen für Namibia. Lernen Sie die freundlichen Menschen kennen und tauchen Sie ein in die wundervollen Farben dieses Landes. Zu den Höhepunkten Ihrer Reise zählen Tierbeobachtungsfahrten im Etosha-Nationalpark, eine Allrad-Wüstenfahrt zu den Dünen am Sossusvlei, ein Besuch in Swakopmund, die Walvis Bay und der Kuiseb Canyon. Verlängern Sie Ihre Reise auf Wunsch in Kapstadt, der traumhaften Metropole am Kap der Guten Hoffnung.

Die Leistungen

Linienflug mit Air Namibia (oder gleichwertig) Frankfurt - Windhoek - Frankfurt in der Economy Class, Flughafensteuern und Sicherheitsgebühren, DB-Fahrschein (2. Kl.), Hoteltransfer, 8 ÜN/F in Mittelklassehotels/ Lodges oder Restcamps (Landeskategorie), Rundreise/Transfers im klimatisierten Reisebus oder Minibus, Allrad-Wüstenfahrt, Tierbeobachtungsfahrten im Etosha-Nationalpark (1x ganztags, 1x halbtags), Eintrittsgelder Nationalparks, deutschsprachige Reiseleitung vor Ort. Verlängerung Kapstadt: Linienflug Windhoek - Kapstadt, 4 ÜN/F im Mittelklassehotel (Landeskategorie).


Alle Termine/Preise sowie Buchung unter
www.djh-reisen.de oder unter der
Hotline 01805 26 22 03 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz von T-Com)
täglich 8-22 Uhr, Buchungscode 83903


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Quelle:
extratour Nr. 5, September/Oktober 2008, S. 20-23
Die Zeitschrift für Mitglieder im Deutschen Jugendherbergswerk
Herausgeber: Deutsches Jugendherbergswerk DJH
Hauptverband für Jugendwandern und Jugendherbergen e.V.
Leonardo-da-Vinci-Weg 1, 32760 Detmold
Tel.: 05231/99 36-0, Fax: 05231/99 36-66
Internet: www.jugendherberge.de

Erscheinungsweise: zweimonatlich
Der Bezugspreis der Zeitung ist im
DJH-Mitgliedsbeitrag enthalten.


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Oktober 2008