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TOURTIP/924: Familienurlaub aktiv (extratour - DJH)


Deutsches Jugendherbergswerk - extratour Nr. 1, Januar/Februar 2009

Gemeinschaft erleben
Familienurlaub aktiv

Von Silja Mannitz


Unberührte Natur, viel frische Luft, abwechslungsreiche Aktivitäten und dazu die Gemeinschaft anderer netter Familien - das sind die Zutaten, aus denen auch jenseits der Grenzen ein Familienurlaub gemacht ist. Mit seinen Auslandspartnern stellt das Deutsche Jugendherbergswerk Reiseangebote zusammen, die so vielfältig sind wie seine Mitglieder.


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"Wer mit dem DJH verreist, möchte keinen Urlaub von der Stange", stellt Christian Joemann vom DJH Reiseservice fest; individuell statt pauschal, lautet die Devise der Mitglieder. Das fängt schon bei der Auswahl der Reiseziele an. "Wir achten darauf, Ziele auszuwählen, die abseits des Massentourismus liegen und bei denen die Natur noch intakt ist", betont Christian Joemann. Gerade Familien wollen ihren Urlaub dabei gerne aktiv verbringen - mit anderen Eltern und Kindern, die ebenso unternehmungslustig und kontaktfreudig sind wie sie selbst. Sport-, Spiel- und Freizeitangebote bringen die Teilnehmer vor Ort zusammen, ganz unkompliziert und ohne Gruppenzwang. Welche Reise es werden soll, hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Bei der Entscheidungsfindung hilft das Team des DJH Reiseservice. "Im Gespräch ermitteln wir dann die Erwartungen der Familien und empfehlen ihnen das passende Angebot", so Christian Joemann.

extratour stellt exemplarisch drei Reisen vor, die sich an Familien richten und auf königliche Flüsse oder an die Wellen der Nordsee entführen:


"Bienvenue" auf der Loire

Das erste Ziel, welches wir Ihnen vorstellen möchten, ist die Loire. Familie Reinemann aus Zepernick eroberte den "Fluss der Könige" im Sommer 2008. Gemeinsam mit anderen Familien starteten Bettina und Michael Reinemann sowie ihr 10-jähriger Sohn Moritz zu einer einwöchigen Kanutour des DJH-Partners Rucksack Reisen von Decize nach Cosne. "Wir haben bereits mehrere Kanutouren unternommen und wollten nach unserem letzten Urlaub in Polen mal wieder in wärmeren Gefilden paddeln", sagt Michael Reinemann. Mit den anderen Teilnehmern trafen sie sich direkt an der Loire. Nach einem gemütlichen Frühstück ging es auf die erste Tagesetappe, die von der Reiseleiterin perfekt organisiert war. In bereit gestellten Vierer-Kanadiern ging es auf den Fluss, den schon Sonnenkönig Ludwig XIV. und Jeanne d'Arc liebten. An Bord waren das jeweilige Gepäck samt Proviant. Frisches Obst und Gemüse sowie natürlich das berühmte französische Baguette kauften die Reisenden bei ihren Zwischenstopps frisch an Land ein. "Wir sind jeden Tag rund sechs bis acht Stunden mit Pausen gefahren, immer mit der Strömung, so dass es auch für die Kinder nicht zu anstrengend war", erzählt Michael Reinemann. "Aufgrund des niedrigen Wasserstandes kann die Loire nicht von Schiffen befahren werden, so dass wir den Fluss für uns hatten." Und damit auch ein intensives Erlebnis der ursprünglichen Natur: Frankreichs längster Fluss und seine Uferlandschaft sind hier noch weitestgehend intakt. An den Paddlern zogen grüne Uferflächen vorbei und immer wieder auch riesige Sandbänke, die der Strom über die Jahrhunderte geschaffen hat.

Die Sandbänke wurden für die Gruppe zum nächtlichen Lager. "Wir haben unsere Zelte meist am Ufer oder auf kleinen Inseln aufgeschlagen", so Michael Reinemann. "Auf diese Weise konnten wir das Naturerlebnis mit einem Hauch Abenteuer verknüpfen - das war Outdoor pur." In gemeinsamer Runde wurde am Lagerfeuer gekocht, erzählt und gelacht - ganz entspannt und weit weg vom Alltag. Besonders praktisch: Während die Eltern in Ruhe plauderten, konnten die Kinder miteinander herumtollen und spielen. "Natürlich hätten wir auch zu dritt auf Kanutour gehen können, aber mit anderen Kindern in seinem Alter war es einfach viel schöner für Moritz", findet Michael Reinemann.

Für das Ehepaar war das einer der Hauptgründe, die Reise zu buchen. Die perfekte Ergänzung für alle, die die Schönheiten der Region auch an Land ausgiebig erkunden möchten, ist das Familiencamp im Tal der Loire ideaL es kann als einwöchiger Anschlussaufenthalt gebucht werden und beinhaltet ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm. Für Familie Reinemann ging es direkt nach der Paddeltour wieder nach Hause - sie hatten ihr Königreich schon auf der Loire gefunden.


"Welkom in Holland!"

Familie Blackert zog es gleich zweimal hintereinander an die Nordseeküste der Niederlande - 2007 nach Egmond und 2008 nach Noordwijk. "Wir haben in Frankfurt rund ums Jahr Großstadtatmosphäre - da ist es schön, in den Ferien mal raus zu kommen und die breiten Strände, die schönen Dünen und die kleinen, nicht überlaufenen Orte zu genießen", findet Monika Blackert. Die Familie - Vater Reiner und Mutter Monika sowie ihre Kinder Aaron (10) und Ann-Kristin (8) - wählten stets das DJH-Reiseangebot in den holländischen Jugendherbergen. Sie zeichnen sich durch eine schöne Lage, besondere Gastfreundschaft und vielseitige Aktivitäten aus. "Wir haben zu viert im Familienzimmer übernachtet und sind tagsüber draußen auf Achse gewesen", erinnert sich Monika Blackert. "Mit den Fahrrädern ging es in Richtung Strand, wo wir gebadet und gepicknickt haben. Die Kinder haben Muscheln gesammelt, Drachen steigen lassen und hatten riesig Spaß - ein richtiger Urlaub am Meer eben."

Neben den Aktivitäten vor Ort unternahm die Familie auch Ausflüge in die nähere Umgebung. So ging es von Noordwijk aus in die alte Universitätsstadt Leiden. Mit ihren historischen Häusern und den schönen Grachten sieht die Stadt aus wie von ihrem berühmten Sohn Rembrandt eigenhändig gemalt - und ist doch quicklebendig. "Es hat uns dort sehr gut gefallen", so Monika Blackert. "Wir waren in einem naturkundlichen Museum und in der Raumfahrtausstellung "Space Expo", haben im Botanischen Garten fleischfressende Pflanzen und seltene Palmen bewundert und uns die Stadt bei einer Grachtenfahrt von der Wasserseite aus angesehen." Neben Touren auf eigene Faust nutzte Familie Blackert auch die Gelegenheit, sich mit den anderen Familien auszutauschen und anzufreunden. In Egmond vergnügten sich die Kinder bei einem Fußballturnier oder abendlichen Bingo- und Billardturnieren, und in Noordwijk standen Volleyball, Innenhockey und das Spielen an der Wii-Konsole auf dem Programm. "Unsere Kinder haben gerade auch dank der angebotenen Aktivitäten schnell Anschluss gefunden", sagt Monika Blackert. "In Egmond waren sie richtig traurig, sich nach einer Woche schon wieder von den neu gewonnenen Freunden trennen zu müssen, sodass wir für Noordwijk direkt zwei Wochen Aufenthalt eingeplant haben." Auf diese Weise konnten Kinder wie Eltern das Miteinander mit den anderen Familien besonders intensiv erleben und mit einer Extraportion frischer Nordseeluft im Gepäck die Heimreise antreten.


"Velkommen" im dänischen Familien-Aktivcamp

An die See zog es auch Familie Brendel aus Köln in den letzten beiden Sommerferien. Nachdem sie 2007 mit dem DJH-Partner Windbeutel-Reisen in Frankreich waren, wählte Familie Brendel 2008 das Dänemark-Angebot des Reiseveranstalters aus. Sie verbrachten zwei Wochen im Familien-Aktivcamp in Westjütland und waren hellauf begeistert." Das Konzept, in enger Gemeinschaft mit den anderen Urlaubern im Camp zu leben, hat uns schon in Frankreich sehr gut gefallen", erzählt Judith Brendel. Die Familien schlafen in Zelten in einer Anlage, die über moderne Sanitäranlagen und viele Spielmöglichkeiten verfügt. Die Nordsee liegt nur wenige Kilometer entfernt - und damit auch der Ringkøbingfjord, der gute Bedingungen für Windsurfer und Segler bietet. "Mein Mann und ich sind begeisterte Wassersportler", sagt Judith Brendel. "Der Urlaub war für uns eine gute Gelegenheit, ausgiebig zu Surfen und zugleich unsere Kinder an den Wassersport heranzuführen. Denn das Wasser dort ist sehr flach - ein Stehrevier, in dem auch die Kleinen gut starten können." Für sie werden Wassersportkurse unter fachkundiger Anleitung angeboten. Sohn Jannick, acht Jahre alt, nutzte direkt die Gelegenheit, seinen Grundschein im "Optimistensegeln" zu machen. Die 6-jährige Tochter Leonie vergnügte sich derweil bei der Kinderbetreuung im Camp. "Die Teamer haben Stranderlebnistage, Ausflüge und ein Zirkusprojekt veranstaltet - das fanden die Kinder super. Leonie konnte sogar Voltigieren ausprobieren", so Judith Brendel. Das ungezwungene Zusammenleben im Camp brachte die Familien schnell zusammen, was die Kölnerin als besonderen Vorteil sieht: "Wir konnten wahlweise die Gemeinschaft mit den anderen Reisenden erleben, als Familie viel miteinander unternehmen oder dank der Kinderbetreuung auch mal ohne Jannick und Leonie unterwegs sein. Diese Flexibilität war klasse." Ebenfalls klasse fand sie es, einmal nicht am Herd stehen zu müssen, denn im Camp bereitet ein Koch die Mahlzeiten für die Gruppe zu. Für alle Familien, die auch gerne Kontakt zu Gleichgesinnten aufnehmen möchten, das Freizeitprogramm und die Verpflegung aber weitestgehend individuell gestalten möchten, gibt es die Möglichkeit, statt des Campaufenthalts Ferienhäuser im näheren Umkreis zu buchen. So kann jeder entsprechend seiner individuellen Vorlieben den Familienurlaub à la DJH genießen.



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Profis rund ums Reisen

Das DJH hat neben diesen Reisen eine umfangreiche Palette weiterer Ziele für Familien im Angebot. Mehr Informationen hierzu gibt es im Internet unter www.dJh-reisen.de oder beim DJH-Reiseservice unter der Hotline 05231 7401-10.

Die erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen viele Ziele persönlich, helfen bei allen Fragen rund um die Angebote und unterstützen bei der Auswahl der optimalen Reise. Direkt bei der DJH Service GmbH zu buchen, lohnt sich aber nicht nur wegen der persönlichen Beratung.

Mitglieder können auch diverse Vergünstigungen und Vorteile in Anspruch nehmen. So hat das DJH mit zahlreichen Partnern Rabatte oder Zusatzleistungen für Auslandsreisen ausgehandelt. Jugendherbergen in Holland. Dänemark und Frankreich unter www.HIhostels.com


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Quelle:
extratour Nr. 1, Januar/Februar 2009, S. 16-19
Die Zeitschrift für Mitglieder im Deutschen Jugendherbergswerk
Herausgeber: Deutsches Jugendherbergswerk DJH
Hauptverband für Jugendwandern und Jugendherbergen e.V.
Leonardo-da-Vinci-Weg 1, 32760 Detmold
Tel.: 05231/99 36-0, Fax: 05231/99 36-66
Internet: www.jugendherberge.de

Erscheinungsweise: zweimonatlich
Der Bezugspreis der Zeitung ist im
DJH-Mitgliedsbeitrag enthalten.


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. März 2009