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TOURTIP/960: Dresden - Ein Tagesausflug in das Müglitztal (DMG)


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Ein Tagesausflug in das Müglitztal

- Erlebnisreiche Tour ohne Pkw
- Barockgarten Großsedlitz und Schloss Weesenstein
- Unterwegs auf der Alten Poststraße


Wer sich in Dresden nicht Zeit für mindestens einen Tagesausflug in die Umgebung nimmt, hat die sächsische Landeshauptstadt mit ihrem unvergleichlichen Umland nicht richtig erlebt. In allen Himmelrichtungen eröffnen sich dem Gast Landschaften und Sehenswürdigkeiten, die einmalig sind. Ein ausgeprägtes Netz des Öffentlichen Personennahverkehrs erlaubt es dazu, das Auto auf dem Hotelparkplatz stehen zu lassen, und mit Bahn oder Bus eine Rundtour zu unternehmen.

Heute laden wir Sie in das Müglitztal ein, von wo aus im August 2002 Bilder um die Welt gingen, denn das kleine Flüsschen Müglitz verwandelte sich in einen reißenden Strom und riss ganze Häuser weg. Um es gleich am Anfang zu sagen, die Spuren des Jahrhunderthochwassers sind heute nirgends mehr zu sehen, höchstens an den Wasserstandsmarken einiger Gebäude. Das etwa 40 km lange Müglitztal wird von bewaldeten Höhenzügen, schönen Ortschaften und romantischen Burgen gesäumt. König Johann von Sachsen (regierte 1854-1873), der hier auf Schloss Weesenstein als Prinz unter dem Namen "Philalethes" seine Dante-Übersetzung schrieb, nannte es "das schönste Tal Sachsens".



Im schönsten Barockgarten Sachsens

Wir fahren vom Dresdner Hauptbahnhof mit der S-Bahn Linie 1 (Richtung Schöna) 35 Minuten bis Heidenau-Großsedlitz. Von dort sind es ca. zwei Kilometer entlang einer schönen Apfelallee bis zum Barockgarten Großsedlitz. Allerdings sind dabei einige Höhenmeter auf dem mit Gras bewachsenen und Steinen ausgelegten Weg zu bewältigen. Nach ca. 500 Metern gelangt man an eine kleine Bank, wo es einen wunderschönen Fernblick zum Dresdner Fernsehturm und nach Pirna-Copitz zu genießen gibt. Der Barockgarten Großsedlitz gehört zum Staatsbetrieb Schlösser und Gärten Sachsen. Reiseführer bezeichnen ihn als "schönsten und am besten erhaltene barocke Gartenanlage Sachsens". Seine Rasen-Parterres, streng geschnittenen Hecken, Wasserbecken mit Fontänen, das "Steinerne Meer" mit zahlreichen Kaskaden, die Freitreppen und Terrassenanlagen mit Skulpturen sind in ein geometrisches Wegenetz mit drei Hauptachsen eingebettet. Bereichert wird der Garten von den Barockbauten Friedrichsschlösschen, Obere Orangerie und Untere Orangerie. Die Anlage entstand nicht als fertig geplante Anlage, sondern über eine längere Zeit hinweg in mehreren Bauphasen - je nach den finanziellen Möglichkeiten und Vorstellungen der Besitzer. Er wurde in der Ära Augusts des Starken gleichzeitig mit anderen großen Barockbauwerken begonnen, aber erst nach und nach fertiggestellt, weil alle Bauvorhaben zusammen die finanziellen Ressourcen des kurfürstlich-königlichen Hofes weit überstiegen.

Dem Besucher eröffnet sich heute ein grandioses Gartenkunstwerk des Spätbarocks. Mit den über 400 Kübelpflanzen, darunter 150 Bitterorangen, die in den Sommermonaten im Unteren und Oberen Parterre aufgestellt werden, den breiten Treppenanlagen, Wasserspielen, weiten Sichtachsen, den akkurat geschnittenen Hecken und 64 Sandsteinskulpturen sowie Schmuckvasen, erlebt man Festsäle im Grünen, die einladen zum Genießen und Feiern. Es gibt einen reichen Veranstaltungskalender, zum Beispiel am 25. Juli, 17 Uhr, mit einem Konzert des Klarinettenquartetts "Clarinet Factory" aus Prag in der Unteren Orangerie. Beliebt ist die Anlage auch für eine Hochzeitsfeier im "königlichen Lustgarten". Passende Räumlichkeiten, je nach Größe der Gesellschaft, bieten sich in der Unteren oder in der Oberen Orangerie an.



Ein Schnitzaltar von 1518

Nach dem Rundgang zeigt ein Wegweiser 3,2 Kilometer bis zur Stadt Dohna an. Es besteht aber auch eine Busverbindung in die zweitälteste Stadt Sachsens. Der Burgberg beherrscht hier den Eingang in das Müglitztal und wird durch eine Schleife der Müglitz gesichert. Daher waren Burg (960 von Kaiser Otto I. erbaut) und Siedlung an dieser Stelle für die Kontrolle der Handelswege im Müglitztal (Alte Dresden - Teplitzer Poststraße) von besonderer Bedeutung. Heute verlaufen die Autobahn A17 und die Mügitztalbahn durch die Stadt.

Zu den Sehenswürdigkeiten gehört der Burgturm, wo die Burgschänke zur Einkehr einlädt. Die spätgotische dreischiffige Marienkirche stammt von 1489. Besonderheit ist dort ein Schnitzaltar von 1518 sowie das Sandstein-Taufbecken aus dem 15. Jahrhundert. Auf dem Marktplatz sind die Kursächsische Postdistanzsäule und der Viertelmeilenstein von 1731 beliebte Fotomotive. Die "Alte Apotheke", 1690 erbaut und bis 1992 noch in Betrieb ist heute das Heimatmuseum. Sehenswert sind dort die Dauerausstellung zu Burgen und Gräberfelder um Dohna von der Stein- bis zur Eisenzeit sowie ein Mineralien- und Fossilienkabinett. Wanderfreudige gehen ca. 5,5 Kilometer durch das Müglitztal nach Wessenstein. Man kann allerdings auch hier den Weg per Linienbus nehmen. Schon von weitem erblickt man sie auf einem hohen Felssporn das Schloss Weesenstein, die Perle des Müglitztales. Es wurde von oben nach unten in den Fels gearbeitet und vereint die Schwere des Mittelalters mit dem Gleichmaß der Renaissance und der Pracht des Barocks. Urkundlich wurde das Schloss 1318 erstmals erwähnt, aber mindestens 700 Jahre lang wurde dort gebaut und abgerissen, verändert und erhalten. Heute bieten sich dem Besucher nicht nur viel Sehens- und Wissenswertes sondern auch kulinarische Genüsse, die in der Schlossbrauerei, gepaart mit historischen Anekdoten, serviert werden. Schloss Weesenstein wurde von oben nach unten gebaut Seit 1999 bieten Schloss Weesenstein und das zuständige Standesamt Dohna Heiratswilligen den passenden Rahmen für den schönsten Tag ihres Lebens. Eheschließungen werden im festlichen Bankettsaal, der Hochzeitsgesellschaften bis zu 50 Personen Platz bietet, durchgeführt. Das Schlossmuseum bietet aber auch seinen jüngsten Besuchern einen ganz besonderen Service an: einen Kinder-Audioguide. Sie bekommen altersgerechte Informationen, die manch interessante Entdeckungen bringen. Zusammen mit Arabella, einer kleinen Fledermaus, und Schlossgespenst Rudi, einstmals Schlossherr Rudolf von Bünau, können die Kinder den Schlossrundgang selbständig absolvieren. Anhand von 22 Stationen führt der Audioguide durch die ständige Ausstellung des Schlosses. Er ist in deutscher, englischer und tschechischer Sprache verfügbar.



Rückfahrt nach Dresden mit der Müglitztalbahn

Nach dem Rundgang und einer Stärkung in der schon erwähnten Schlossbrauerei oder dem Restaurant Königliche Schlossküche benutzen wir für die Rückfahrt nach Dresden den Zug der Müglitztalbahn. Sie wurde 1890 als schmalspurige Secundäreisenbahn eröffnet. 1897 und 1927 wurde sie Opfer von Hochwasserkatastrophen. Um die Leistungsfähigkeit der vielbefahrenen Strecke zu erhöhen, wurde die Strecke von 1935-38 auf Normalspur umgebaut. Für das schwierige Streckenprofil mussten eigens Lokomotiven und Wagen entwickelt werden. Auch beim Hochwasser 2002 wurden die Gleis- und Signalanlagen zerstört. Der Gesamtschaden belief sich auf rund 50 Millionen Euro. Im Dezember 2003 war alles wieder hergestellt, und heute verkehren täglich 14 Regionalzugpaare auf der wichtigen Strecke ins Osterzgebirge. Vom Bahnhof Weesenstein benötigt man 36 Minuten bis zum Dresdner Hauptbahnhof.

www.barockgarten-grosssedlitz.de
www.stadt-dohna.de
www.schloss-weesenstein.de
www.mueglitztalbahn.de

Ein Video von unserem Ausflug sehen Sie bei:
http://www.youtube.com/watch?v=17wLdWhPIgc


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Quelle:
Info- und Medienservice Dresden - Juli 2010
Dresden Marketing GmbH
Christoph Münch, Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Theaterstr. 6, 01067 Dresden
Telefon: +49 351 50173-130, Fax: +49 351 50173-137
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juli 2010