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SCHLUCKAUF/0142: Frieden für Afrika - Nachtisch & Satire (SB)


Frieden für Afrika



Deutschland gehört seit geraumer Zeit zu den vier größten Rüstungsgüterexporteuren der Welt. Und wegen Deutschlands besonderer Rolle im Zweiten Weltkrieg geht seine Rüstungsindustrie innen wie außen äußerst diskret, ja beinah verschämt ihrer Erwerbstätigkeit nach. Doch so unmartialisch die Beschreibungen der rüstungsgeschäftlichen deutschen Aktivitäten auch sein mögen, sie sind immer jemandem noch zu konfrontativ.

Als beispielsweise Außenminister Frank Walter Steinmeier kürzlich in Begleitung einer Wirtschaftsdelegation Afrika bereiste, kündigte er zwar äußerst zartfühlend die verstärkte Hilfe Deutschlands "bei der Ausbildung von Sicherheitskräften" an. Doch diese hübsche Umschreibung der Tatsache, daß zunehmend afrikanische Soldaten oder Söldner an ihren neuerworbenen deutschen Waffensystemen ausgebildet werden sollen, war einigen Werbeleitern der Rüstungsindustrie doch zu konfrontativ.

Ergo wird Steinmeier bei seinem nächsten Afrika-Geschäftsbesuch sicherlich von "Harmoniebetreuer-Schulungen an deutscher Friedenstechnologie" sprechen oder sogar von "Kursen für Nächstenliebepfleger im Umgang mit deutschen Friedensstiftungsmitteln". Und während er das sagt, wehen ihm unausgesetzt reinweiße Blütenblätter aus dem Mund.

Kein Wunder, daß viele ehedem von deutschen Missionaren im Christsein unterrichtete Afrikaner jetzt sagen, die Sache mit der Nächstenliebe damals völlig falsch verstanden zu haben...

1. April 2014