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MARKT/001: Audi mit 120.000 verkauften Autos im September Absatz-Spitzenreiter (Irene Feldbauer)


Nach der 64. IAA

Audi mit 120.000 verkauften Autos im September Spitzenreiter im Abatzwettbewerb

Das Projekt "Audi balanced mobility"

von Irene Feldbauer, 11. Oktober 2011


Nach der Präsentation ihrer Premiummodelle und anderer Neuheiten auf der Internationalen Automobilausstellung im September in Frankfurt/Main berichten die Autohersteller nun über ein wichtiges Kriterium ihrer Produktion, den Absatz. Ausgehend von der IAA werden jedoch auch wichtige Aspekte der Gestaltung einer innovativen Unternehmensstrategie, beispielsweise zur Entwicklung von Elektrofahrzeugen, einbezogen. Die AUDI AG hat mit weltweit 120.000 im September verkauften Autos gegenüber dem Vorjahresmonat ein plus von 17,1 Prozent gemeldet. Im ersten Halbjahr 2011 wurden weltweit 652.970 Fahrzeuge mit den Vier Ringen verkauft. Zum Vergleich: 2010 hat der Konzern auf allen Märkten rund 1.092.400 Automobile an Kunden ausgeliefert.


China größter Absatzmarkt

Mit dem Ergebnis im September dürfte der VW-Tochter, die ein, wenn nicht überhaupt der Champion in der Oberen Mittelklasse und im Premiumbereich, aber auch bei den Coupés und im Allradsektor ist, wohl die Spitzenreiterrolle zukommen. Die Verkäufe in Europa legten um 9,0 Prozent auf rund 67.200 Fahrzeuge zu. Dazu bei trugen vor allem hohe Zuwächse in Großbritannien und auf den skandinavischen Märkten. Besonders stark wuchsen die Verkaufszahlen in den USA mit einem Plus von 19,3 Prozent sowie in China, dem größten Absatzmarkt des Ingolstädter Autoherstellers. Das Wachstum auf dem noch völlig ungesättigten Markt der aufsteigenden Wirtschaftsgroßmacht überstieg mit rund 29.500 verkauften Autos den September des Vorjahres um 33,2 Prozent. Insgesamt sei das dritte Quartal in China besonders erfolgreich gelaufen. "Auch dank der erweiterten Produktionskapazitäten konnten wir unseren Vorsprung im Wettbewerb noch einmal deutlich ausbauen", kommentierte Peter Schwarzenbauer, Vorstand für Marketing und Vertrieb der AUDI AG, die Ergebnisse. Zusammengerechnet verkaufte das Unternehmen von Januar bis September rund 226.000 Fahrzeuge im Reich der Mitte. "Bereits in der ersten Oktoberwoche haben wir unseren chinesischen Absatzrekord aus dem gesamten Jahr 2010 eingestellt. 2011 wollen wir erstmals die 300.000er Marke knacken."

Eine Grundlage dafür bildet, dass die VW-Mutter neben GM und Toyota mittels Joint Ventures am stärksten in China vertreten ist. Die ersten VW-Niederlassungen entstanden in Peking schon vor 25 Jahren. Der Wolfsburger verfügt dort heute über sieben Produktionsstätten. Wie zu hören war, soll der auf der IAA anwesende und heftig umworbene Präsident des chinesischen Automobilverbandes, Dong Yang, zu den bevorzugten Gesprächspartnern von VW und auch dessen Tochter Audi gezählt haben. Jedenfalls trugen, wie die Audi Press News meldeten, neben den lokal gefertigten Modellen Audi A4L und Q5 vor allem der Q7 und der A8L zum Erfolg der Vier Ringe in China bei. Während der Oberklasse-SUV mit rund 1.600 Einheiten im September ein Plus von 82,9 Prozent erreichte, konnte das im März auf den chinesischen Markt eingeführte Flaggschiff den Absatz seines Vorgängers im Monatsvergleich mehr als verdoppeln. Insgesamt zog der Verkauf aller in China importierten Modelle mit plus 77,4 Prozent erneut besonders stark an. Sein Angebot will der Ingolstädter mit dem A1 und dem A7 Sportback noch in diesem Jahr auf neue Segmente erweitern.


"Audi of America" mit zweistelligem Wachstum

In den USA, wo große Straßenkreuzer bei betuchten Leuten seit jeher beliebt sind, verlieh die seit Juli erhältliche neue A6 Limousine der Marken-Offensive in der Oberklasse weiteren Auftrieb. Mit starken Zuwächsen in den Top-Baureihen und einem Absatzplus von 19,3 Prozent auf 9.725 Einheiten über alle Modelle setzte "Audi of America" das deutlich zweistellige Wachstum der vergangenen Monate fort. Von Januar bis September wurden 84.981 Autos an US-Kunden übergeben, 15,5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2010.

Auf dem Innlandsmarkt steigerte die AUDI AG ihre Verkäufe zuletzt um weitere 7,5 Prozent auf 20.002 Premiumfahrzeuge. Mit rund 185.022 Fahrzeugen insgesamt übertrifft der Absatz in Deutschland den des Vorjahreszeitraumes um 15 Prozent. Wie auch im europäischen Ausland sorgte hier neben der neuen Generation des A6 vor allem der A1 im September für weiteres Wachstum.

Zum Anstieg der Verkaufszahlen in Westeuropa um 11,6 Prozent auf rund 518.600 Fahrzeuge über die ersten neun Monate trug im September insbesondere die starke Entwicklung in Großbritannien bei. 18.653 britische Kunden kauften einen Audi, 15,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. In Schweden, dem wichtigsten Wachstumsmarkt in Skandinaviern, konnte Audi vom Verschwinden von Saab profitieren und mit seiner Marke mit 1.486 Auslieferungen um 15,0 Prozent zulegen, in den Niederlanden sogar mit 1.790 Fahrzeugen um 56,9 Prozent. Erfolge auch in Spanien, und Italien. In Frankreich ist Audi, wie Schwarzenbauer betonte, "die klare Nummer eins im Premiumsegment." Dort sollen dieses Jahr erstmals mehr als 60.000 Autos verkauft werden. Vorwärts ging es mit einem Absatzplus von 20,7 Prozent im September auch in Osteuropa. Übertroffen wurden die Ergebnisse in Europa noch von dem Absatz in Südamerika, wo im September gegenüber dem Vorjahr ein plus von 62,0 Prozent erreicht wurde, an der Spitze Argentinien (+88,4 Prozent), Brasilien (+58,1 Prozent).


Weltweit auf über 100 Märkten

Neben seinen Heimatstandorten in Ingolstadt und Neckarsulm produziert Audi in Gyor (Ungarn), Changchun (VR China) und Brüssel (Belgien). Seit Ende 2007 wird der Audi A6, seit Oktober 2008 der Audi A4 und seit Juli 2010 der Audi Q5 Completely Knocked Down in Aurangabad (Indien) produziert. Seit Mai 2010 rollt der neue Audi A1 im Werk in Brüssel vom Band. Der Audi Q3 wird seit Juni 2011 in Martorell (Spanien) gefertigt. Das Unternehmen ist auf über 100 Märkten weltweit präsent. 100-prozentige Töchter der AUDI AG sind unter anderem die AUDI HUNGARIA MOTOR Kft., die Automobili Lamborghini Holding S.p.A.(1) (Sant'Agata Bolognese/Italien) und die quattro GmbH (Neckarsulm). Audi beschäftigt derzeit weltweit rund 60.000 Mitarbeiter, davon rund 46.600 in Deutschland. Um seinen "Vorsprung durch Technik" nachhaltig zu sichern, plant die AUDI AG von 2011 bis 2015 über 11 Mrd. Euro zu investieren, überwiegend in neue Produkte. Bis 2015 will der Konzern die Zahl seiner Modelle auf 42 erweitern.


"Audi Stiftung für Umwelt"

Die AUDI AG erklärt zu einem "großen Ziel" ihrer technologischen Strategie, eine "ganzheitliche CO2-neutrale Mobilität" zu erreichen. Zum Zweck einer "Audi balanced mobility" gründete der Konzern die "Audi Stiftung für Umwelt", die ihren Sitz in Ingolstadt hat. In diesem Rahmen will Audi einen effektiven Beitrag auch zur Entwicklung des Elektro-Automobils leisten. "Wir arbeiten mit Hochdruck an der elektromobilen Zukunft", erklärte der mit der Leitung der Elektrifizierung des Automobils betraute Franciscus van Meel. In einem eigens dazu gegründeten "Projekthaus" werde ein integriertes Konzept für elektrische Antriebe im Automobil entwickelt. In diesem Rahmen startete im vergangenen Oktober ein "Förderprojekt zur Elektromobilität". Es bindet Experten aus allen Bereichen des Unternehmens ein und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt.

Für diese Aufgabe hat Audi in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) ferner ein Konzept für die Weiterbildung von Elektrofachkräften für Fahrzeugtechnik erarbeitet. Gegenwärtig absolvieren über 150 Mitarbeiter an den Audistandorten in Ingolstadt und Neckarsulm eine entsprechende Ausbildung, die ja nach Vorbildung bis zu acht Wochen dauert und mit einem von der IHK anerkannten Zeugnis abschließt. Darüber hinaus ergänzt das Unternehmen sein bisheriges Ausbildungsprogramm von Facharbeitern, das künftig als KfZ-Mechatroniker abschließt. Alle Azubis ab Einstelljahrgang 2010 erhalten die Zusatzqualifikation Elektrofachkraft Fahrzeugtechnik.

Anmerkung:
(1) Società per Azioni, Aktiengesellschaft.


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Quelle:
© 2011 by Irene Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung der Autorin


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Oktober 2011