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MARKT/091: Mercedes-Benz meldet mit über 1,49 Mio Pkw neuen Absatzrekord (Irene Feldbauer)


Mercedes-Benz meldet mit über 1,49 Mio Pkw neuen Absatzrekord

Wachstumsoffensive setzt auf Oberklasse- und Luxussegment

von Irene Feldbauer, 30. Dezember 2013



2013 geht für Mercedes-Benz als ein äußerst erfolgreiches Jahr zu Ende. Mit über 1,4 Millionen abgesetzten Fahrzeugen kann der Stuttgarter Premiumhersteller nicht nur einen neuen Verkaufsbestwert vermelden. Er übertrifft das dritte Jahr in Folge mit einer Jahresproduktion von mehr als 1,49 Millionen Fahrzeugen auch den Rekord des Vorjahrs. Die Mercedes-Benz Wachstumsstrategie 2020 zeige konkrete Erfolge, hält die Pressemitteilung vom Montag aus Stuttgart fest.

"Das Jahr 2013 hat uns ein entscheidendes Stück bei unserer Wachstumsstrategie nach vorne gebracht. Unsere Modelloffensive ist in vollem Gange. Mit der Vertriebs- und Marketinginitiative 'Best Customer Experience' gehen wir noch individueller auf unsere Kunden zu. Parallel dazu optimieren wir unsere internen Vertriebsstrukturen", so Ola Källenius, Mitglied des Bereichsvorstandes Mercedes-Benz Cars, zuständig für Vertrieb. "Damit sind wir bestens gerüstet, 2014 zu einem weiteren Rekordjahr zu machen."


Modelloffensive als Basis

Im April 2013 führte Mercedes-Benz die neue E-Klasse und das kompakte Coupé CLA ein. Der CLA ist das dritte Fahrzeug der Kompaktwagenfamilie und das erste, das Mercedes-Benz seit September auch in den USA anbietet. Dort ist das Coupé in kürzester Zeit zum Topseller aufgestiegen: Innerhalb von vier Monaten gingen über 12.000 Fahrzeuge in Kundenhand über.

Auch die neue S-Klasse war bereits wenige Wochen nach Markteinführung im Sommer 2013 so gefragt, dass sie inzwischen die meistverkaufte Luxuslimousine der Welt ist. Möglich war dies nur, so betont die Pressemitteilung, weil die Produktion im Werk Sindelfingen in Rekordzeit hochgefahren wurde. Im Zweischichtbetrieb rollen dort alle S-Klassen für den weltweiten Verkauf vom Band. Aktuell fahre die Produktion auf Kammlinie und fertige rund 460 Fahrzeuge täglich. Das sind mehr Einheiten als je zuvor von einer S-Klasse an einem Tag produziert wurden. Damit startet Mercedes-Benz mit der jüngsten Modellpalette seit 2009 ins neue Jahr.

© Daimler AG

Mercedes-Benz Werk Sindelfingen: Produktion der neuen S-Klasse
© Daimler AG


Produktionsnetzwerk wird kontinuierlich ausgebaut

Im Rahmen der Mercedes-Benz Wachstumsstrategie wurden 2013 nicht nur im Werk Sindelfingen die Produktionskapazitäten ausgebaut. Dort investierte das Unternehmen im zu Ende gehenden Jahr rund eine Milliarde Euro. Im Werk Rastatt wurden für die Ausrichtung auf die neuen Kompakten 1,2 Millionen Euro investiert. Ins Werk Bremen fließen bis 2014 über eine Milliarde Euro, maßgeblich für Vorbereitungen auf die Rolle des Werks als Kompetenzzentrum für die neue C-Klasse.

Um noch markt- und kundennäher zu produzieren, sei 2013 auch entschieden worden, mehr als 300 Millionen Euro in zusätzliche Powertrain-Kapazitäten bei der rumänischen Tochtergesellschaft Star Transmission zu investieren. In China sind gemeinsam mit dem chinesischen Partner BAIC Investitionen in Höhe von rund 4 Milliarden Euro für die Erweiterung der lokalen Fertigung sowie ein neues Motorenwerk über mehrere Jahre geplant. Für ein Werk in der Nähe von São Paulo in Brasilien ist ein Investitionsvolumen von rund 170 Millionen Euro vorgesehen. Im Oktober gab der Stuttgarter Automobilhersteller bekannt, dort die nächste Generation der C-Klasse und den neuen GLA vom Band laufen zu lassen. Herzstück des weltweiten Produktionsnetzwerkes sei und bleibe aber Deutschland.

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Mercedes-Benz neue C-Klasse, C250, AMG Line, Avantgarde, Exterieur
© Daimler AG


Elektrisch fahrender smart

Auch der Kleinste im Produktportfolio von Mercedes-Benz Cars kam 2013 wieder groß raus. Seit Marktstart des smart fortwo ist der kompakte Zweisitzer über 1,5 Millionen mal verkauft worden. Die Elektrovariante des smart avancierte in Deutschland mit einem Marktanteil von rund 40 Prozent zum Marktführer unter den batterie-elektrischen Fahrzeugen. Beim Mobilitätsdienst car2go sind weltweit rund 1.200 smart fortwo electric drive im Dauereinsatz. Seit November ist der Elektro-smart auch in China und damit in insgesamt 14 Märkten verfügbar.

Sogar Papst Franziskus fährt seit diesem Sommer elektrisch. Bei einem Besuch im Juli überreichte Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, dem katholischen Kirchenoberhaupt ein smart ebike.

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Heiliger Vater erhält smart ebike von Dieter Zetsche: Dr. Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars (rechts), überreichte Papst Franziskus gestern als sportliche Ergänzung zum Papamobil ein smart ebike.
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In China zahlt sich Fokussierung auf Vertriebsgesellschaft aus

2013 war auch für das Pkw-Geschäft in China ein entscheidendes Jahr. Seit im März die neue Vertriebsgesellschaft Beijing Mercedes-Benz Sales Service Co. Ltd.(BMBS) gestartet ist, hat die Marke mit dem Stern in der Volksrepublik Fahrt aufgenommen und wächst nachhaltig. Mit der Markteinführung der A-Klasse im Frühjahr und den Premieren der E-Klasse Langversion und der neuen S-Klasse im Herbst starteten drei wichtige Baureihen auf dem fernöstlichen Markt. Für die eigens auf die Bedürfnisse chinesischer Kunden abgestimmte S-Klasse ist das asiatische Land der größte Markt. Mehr als die Hälfte aller S-Klasse Limousinen werden dort verkauft.

Auch für die E-Klasse ist China einer der Top-Märkte. Seit kurzem ist die Oberklassenlimousine dort auch als Hybridmodell aus lokaler Produktion erhältlich: Der E400 ist der erste lokal produzierte Hybrid-Pkw eines deutschen Premiumherstellers.

Mercedes-Benz baut in China zudem sein Händlernetz kräftig aus. In diesem Jahr eröffnet das Unternehmen 75 neue Betriebe, davon 36 in Städten, in denen die Marke bislang nicht präsent war. Auch das smart Händlernetz wächst: Bis zum Jahresende wird es rund 100 Vertriebsstützpunkte in 70 chinesischen Städten geben.


Vertriebs- und Marketinginitiative

Seine weltweite Produktoffensive ergänzte das Unternehmen im Sommer durch die Vertriebs- und Marketinginitiative 'Mercedes-Benz 2020 - Best Customer Experience'. Mit ihr richtet es seine Vertriebsorganisation noch gezielter auf sich verändernde Kundenwünsche aus. So setzt der Stuttgarter Premiumhersteller verstärkt auf innerstädtische Präsenz, um mit Kunden und Interessenten direkt in Kontakt zu treten. Die jüngsten City Stores eröffnete die Marke mit dem Stern 2011 in Tokio, 2012 in Mailand und 2013 in Osaka. Bis 2020 soll sich die Anzahl der innerstädtischen Markenauftritte weltweit auf mehr als 40 verdoppeln. Temporäre Vertriebsformate bieten zusätzliche Kundenkontaktpunkte: In Warschau zog über die Sommermonate ein Mercedes-Benz Pavillon über 20.000 Besucher an. 600 Mal wurden dort Mercedes-Benz Fahrzeuge Probe gefahren. Der Pavillon stellte auch den Rahmen für über 80 Veranstaltungen. Tausende Fans verfolgten die Events auf Facebook. Für viele Besucher war es der erste Kontakt mit der Premiummarke überhaupt.

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Temporärer Markenauftritt Mercedes-Benz Pavillon im Warschauer Stadtteil Powisle.
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Integraler Bestandteil der neuen Vertriebs- und Marketinginitiative ist auch der Online-Vertrieb von Fahrzeugen. Seit Anfang Dezember bietet Mercedes-Benz als erster Premiumhersteller Neuwagen über das Internet an. Innerhalb von vier Wochen besuchten über 60.000 Interessierte die Online-Plattform. Auch die ersten Bestellungen sind schon eingegangen. Der digitale Verkaufskanal ist eine Ergänzung zum klassischen Handel, um vor allem junge und medienaffine Kundengruppen anzusprechen. Damit ist die Marke Mercedes-Benz immer und überall für Kunden und Interessenten erreichbar.


Neustrukturierung ermöglicht im Vertrieb mehr Kundenorientierung

Um den Fokus auf Kunden und Märkte weiter zu schärfen, hat Daimler im September beschlossen, das gesamte Unternehmen organisatorisch noch stärker nach Geschäftsfeldern aufzustellen. Dazu wird die Verantwortung für die wesentlichen Vertriebsfunktionen und die wichtigsten Absatzmärkte direkt in den Geschäftsfelder Pkw, Lkw und Van verankert. Damit hat der Konzern einen weiteren strategischen Schritt getan seine Wachstumsziele zu erreichen.

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Dr. Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars (links), und Andreas Renschler, Vorstandsmitglied der Daimler AG, Produktion und Einkauf Mercedes-Benz Cars & Mercedes-Benz Vans, mit dem ersten Kundenfahrzeug der neuen S-Klasse, einem S 400 HYBRID.
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Planungen nicht frei "von Risiken und Unsicherheiten"

Mercedes Benz schließt abschließend nicht aus, dass die derzeitigen Planungen durch eine "Reihe von Risiken und Unsicherheiten" beeinträchtigt werden können. Dazu werden als Beispiele angeführt: "Eine ungünstige Entwicklung der weltwirtschaftlichen Situation, insbesondere ein Rückgang der Nachfrage in unseren wichtigsten Absatzmärkten, eine Verschärfung der Staatsschuldenkrise in der Eurozone, eine Zuspitzung der haushaltspolitischen Lage in den USA, eine Verschlechterung unserer Refinanzierungsmöglichkeiten an den Kredit- und Finanzmärkten, unabwendbare Ereignisse höherer Gewalt wie beispielsweise Naturkatastrophen, Terrorakte, politische Unruhen, Industrieunfälle und deren Folgewirkungen auf unsere Verkaufs-, Einkaufs-, Produktions- oder Finanzierungsaktivitäten, Veränderungen der Wechselkurse, eine Veränderung des Konsumverhaltens in Richtung kleinerer und weniger gewinnbringender Fahrzeuge oder ein möglicher Akzeptanzverlust unserer Produkte und Dienstleistungen mit der Folge einer Beeinträchtigung bei der Durchsetzung von Preisen und bei der Auslastung von Produktionskapazitäten, Preiserhöhungen bei Kraftstoffen und Rohstoffen, Unterbrechungen der Produktion aufgrund von Materialengpässen, Belegschaftsstreiks oder Lieferanteninsolvenzen, ein Rückgang der Wiederverkaufspreise von Gebrauchtfahrzeugen, die erfolgreiche Umsetzung von Kostenreduzierungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen, die Geschäftsaussichten der Gesellschaften, an denen wir bedeutende Beteiligungen halten, die erfolgreiche Umsetzung strategischer Kooperationen und Joint Ventures, die Änderungen von Gesetzen, Bestimmungen und behördlichen Richtlinien, insbesondere soweit sie Fahrzeugemissionen, Kraftstoffverbrauch und Sicherheit betreffen, sowie der Abschluss laufender behördlicher Untersuchungen und der Ausgang anhängiger oder drohender künftiger rechtlicher Verfahren und weitere Risiken und Unwägbarkeiten, von denen einige im aktuellen Geschäftsbericht unter der Überschrift »Risikobericht« beschrieben sind. Sollte einer dieser Unsicherheitsfaktoren oder eine dieser Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich die den vorausschauenden Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen genannten oder implizit zum Ausdruck gebrachten Ergebnissen abweichen. Wir haben weder die Absicht noch übernehmen wir eine Verpflichtung, vorausschauende Aussagen laufend zu aktualisieren, da diese ausschließlich auf den Umständen am Tag der Veröffentlichung basieren."

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Quelle:
© 2013 by Irene Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung der Autorin


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Dezember 2013