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MESSE/068: Internationale Automobilausstellung (IAA) - Schattenblick berichtet, Teil 8 (Irene Feldbauer)


Schattenblick berichtet von der 65. Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt/Main

Toyota stellt auf der 65. IAA ausschließlich Hybridmodelle aus

Im Kampf um die Weltspitze will der Japaner das Tempo erhöhen

von Irene Feldbauer, 15. September 2013



Nicht zuletzt unter dem Gesichtspunkt des Kampfes um die Weltspitze, der zwischen dem Japaner, Volkswagen und General Motors tobt, steht Toyota im Mittelpunkt des Interesses fachkundiger Messebesucher. Während GM mit einem Absatz im zweiten Quartal 2013 von 2,492 Millionen Autos einen ersten Platz belegt, sind Nippons Autobauer mit 2.232 Millionen hinter VW (2,283 Millionen) auf Platz drei gerutscht. Didier Leroy, Präsident und CEO von Toyota Europa, hob dazu gegenüber "Handelsblatt" hervor: "Heute verkaufen wir weniger, sind aber profitabel." Das stimmt zwar, ist aber ursächlich nicht Ergebnis des Wirtschaftens des Unternehmens selbst. Es ist Resultat der Abwertung des Yen gegenüber anderen Währungen, was die japanischen Exporte allgemein billiger macht und die erzielten Umsätze auf dem Auslandsmarkt steigert. Trotz zurückgehender Stückzahlen konnte Toyota dadurch im 2. Quartal 2013 bei seinem Umsatz 12 Prozent mehr melden, beim Gewinn sogar 50 Prozent. Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) wuchs laut des Beratungsunternehmens Ernst & Young so von 5,4 auf 8,1 Mrd. Euro an. Einen zuverlässigen Faktor dürfte das nicht gerade darstellen.

© VDA, Verband der Automobilindustrie e.V.

Didier Leroy, Präsident und CEO von Toyota Europa, stellt den Yaris Hybrid auf der IAA 2013 vor
© VDA, Verband der Automobilindustrie e.V.


Mit Hybrid den Wettbewerb gewinnen

Toyota hat sich gut auf die ins Zentrum der diesjährigen IAA gerückte E-Mobilität eingestellt und präsentiert ausschließlich Hybridmodelle. Leroy stellte denn zur Eröffnung seines Standes die Vorreiterrolle des Unternehmens auf dem Gebiet dieser Antriebstechnik heraus. Wer auf die 1990er Jahre und den Beginn des neuen Jahrtausends zurückblicke, werde feststellen, dass Toyota und Lexus zu dieser Zeit mit mutigen Schritten völlig neue Perspektiven für die gesamte Automobilindustrie geschaffen haben. Mit seiner Hybrid-Technologie habe Toyota so einen klaren Wettbewerbsvorteil. "Seit der Vorstellung des ersten Prius im Jahr 1997 haben wir bis heute weltweit 5,5 Millionen Hybridfahrzeuge verkauft." In Europa wachse der Hybrid-Markt kräftig. "Zur Zeit setzen wir pro Monat über 100.000 Hybride ab", so der Europa-Chef, der hinzufügte, dass die meisten der bislang verkauften Hybridfahrzeuge noch immer auf den Straßen unterwegs sind, was ein Beleg für ihre Qualität, Robustheit und Zuverlässigkeit sei. Als technischer Vorreite werde das Unternehmen, wie Leroy betonte, "noch aggressiver" auftreten. Der Marktanteil von 65 Prozent 2012 sei dieses Jahr bereits auf 75 Prozent erhöht worden. Dank der neuen Produkte geht Leroy sogar von einer Absatzsteigerung in diesem Jahr aus.


23 Hybrid-Modelle im Angebot

Derzeit werden 23 Hybrid-Modelle angeboten. Bis 2015 soll die Palette um weitere 15 Angebote erweitert werden. Die kühne Prognose lautet, noch 2013 sollen bereits 20 Prozent aller verkauften Fahrzeuge in Europa mit Hybrid angetrieben werden, in Westeuropa werden sogar 27 Prozent angepeilt. Von der Nobelmarke Lexus würden 94 Prozent aller Fahrzeuge mit Hybrid verkauft. Der Plugin-Hybrid soll in weiteren Fahrzeugklassen den Antrieb übernehmen. Dennoch erwähnte Leroy zur E-Mobilität, man besitze mit dem IQ EV die erforderliche E-Technologie, die schon morgen auf den Markt kommen könne. Aber bisher wisse noch niemand, wie die Mobilität der Zukunft aussehen wird.

Sechs Toyota Hybridmodelle im Halbkreis angeordnet - © Toyota Deutschland GmbH

Auswahl aus dem Angebot der Toyota Hybridmodelle
© Toyota Deutschland GmbH


Der Yaris Hybrid-R Konzept

Während also auf E-Autos vorerst verzichtet wird, stellte der Japaner auf der IAA eines seiner Hybrid-Modelle, den Yaris Hybrid-R Konzept vor. Die Basis der Studie bildet der dreitürige Yaris, bei dem ein Toyota 1,6-Liter-Verbrennungsmotor mit 220 kW/300 PS mit zwei leistungsstarken Elektromotoren, die die Hinterachse antreiben, zusammenwirkt. Sie arbeiten unabhängig voneinander sowohl als Generatoren oder Antriebe und werden von einem Super-Kondensator mit elektrischer Energie versorgt. Die Systemleistung des Hybridantriebs beträgt damit 420 PS. Darüber hinaus ist ein dritter E-Motor an Bord, der ausschließlich als Generator dient. Wenn beim Beschleunigen die Leistungsabgabe des Verbrennungsmotors so groß ist, dass ein Traktionsverlust droht, versorgt er die Elektromotoren an den Hinterrädern mit elektrischer Energie.

Toyota hat jedoch auch den neuesten Entwicklungsstand der Brennstoffzellen-Technologie im Blick. In zwei Jahren soll das erste Elektro-Serienauto mit einer Brennstoffzelle als Stromlieferant vorgeführt werden.

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Quelle:
© 2013 by Irene Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung der Autorin


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. September 2013